Einwurf: Norbert Räbiger geht in Altersteilzeit!

Nun ist es schon ein gutes halbes Jahr her, dass unser geschätzter Norbert alias „Norbi“, „Trainer“ „Schnorrbi“ und und und, der A-Jugend den Rücken gekehrt hat.

Nicht zuletzt die vielen turbulenten und nervenaufreibenden Jahre waren der Grund für seine Entscheidung, die große Trainerkarriere zum Großteil an den Nagel zu hängen. Nach Anfrage kam eine sehr ernüchternde Erklärung „Ich bin einfach zu alt für diesen Scheiß!“

Wer kann es ihm verdenken, wo er sich doch bemerkenswerte 15 Jahre mit pubertierenden und frühreifen Rabauken hat herumschlagen müssen, die so manch anderen zur Verzweiflung gebracht hätten. Er hatte immer die richtige Mischung an Autorität, Freundschaft, Fürsorge und Stichelei gefunden, um die Spieler zu motivieren. Alte Anekdoten sind jedem ehemaligen Spieler sicherlich zu genüge bekannt.

So sagen die Erzählungen, dass er dem weltbekannten Profi-Spieler und nun Trainer Bernd Schuster Wärmesalbe beim Handschlag untergejubelt hat, damit dieser nach kurzer Zeit ausgewechselt werden musste, da er sich die Salbe ins Gesicht geschmiert hatte.

Oder auch die vermasselte potentielle Karriere bei der Arminia aus Bielefeld ist jedem bekannt.

Auch gewisse Trainingsmethoden wurden knallhart über die Jahre durchgezogen: So wusste jeder Spieler, was ihn zum Saisonauftakt im Sommer erwartet. Kilometerlange Läufe durch die Prärie von Diepenau, Trinkverbot während des Trainings um Seitenstiche vorzubeugen, und das Verbot von Torschüssen vor adäquater Erwärmung. Unvergessen ist auch der alljährliche ,,Tonnenheider Triathlon‘‘: Auf das intensive Lauftraining am Sportplatz in Tonnenheide folgte eine Radtour zum Hiller Badesee, um dort abschließend ein intensives Schwimmtraining zu absolvieren. Ebenso bleiben die allseits beliebten Orientierungsläufe in Erinnerung, bei denen nacheinander die Koordinaten bekannter örtlicher Gaststätten abgelaufen wurden.

Legendär und für jeden unvergesslich waren die Mannschaftsfahrten. Jedes Jahr wurden die Autos befüllt, die Anhänger beladen, um das Saisonende gebührend in einem Center Parcs Ferienapartment zu feiern. Spätestens dort wichen sämtliche Feindschaften dem fröhlichen Abschluss der mehr oder weniger erfolgreichen Saison. Nach dem einen oder anderen Wasser wurden noch einmal unsere taktischen Raffinessen, das brasilianische Ballgefühl und Norberts Trainergenie ausdiskutiert. Die Lebensweisheiten unseres geschätzten Trainers waren dabei immer präsent. Diese drei Tage waren das Highlight einer jeden Saison. Daher kam es auch nicht von ungefähr, dass wir (die alte A-Jugend aus verschiedenen Jahrgängen) Norbert zum Saisonende 2014/15 überraschten, um ihn gebührend für seine Dienste in der A-Jugend zu feiern.

Wir, deine Ex-Spieler, bedanken uns für die geile Zeit mit dir und hoffen, dass es dir genau so einen Spaß gemacht hat. Als Mentor, Freund, Feind (und manchmal auch alles zur gleichen Zeit) standst du uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Du hast uns in unserem spielerischen Werdegang stark geprägt. Nennenswert ist die enorm hohe Zahl an Seniorenspielern, die unter dir in der Jugend gespielt haben. Allein von den 37 Spielern in den ersten beiden Seniorenmannschaften, hast du 34 Spieler trainiert. Wir danken dir Norbi und wünschen eine erholsame wohlverdiente Altersteilzeit!

Deine Jungs.

 

P.S: Vielleicht kann man dich nochmal für ein Mannschaftsfahrt-Revival in den nächsten Jahren überzeugen.

 

Der eigentliche Grund für diesen Bericht ist, zusammenzufassen, was Norb uns ehemaligen A-Jugend Spielern alles mit auf den Weg gegeben hat. Dazu einige ausgewählte Impulse und Zitate von Norbert:

 

  • Norberts Geheimwaffe sind schnelle Spieler mit Schwächen in der Koordination.

Zitat: „Wenn die selbst nicht wissen was sie mit dem Ball machen, kann es der Gegner erst recht nicht wissen.“

 

  • Norbert vor dem Spiel: „Es werden keine langen Bälle gespielt. Das will ich heute nicht sehen! Kurze, flache Pässe!“ Kurz nach Anpfiff, Spieler X schlägt von der Mittellinie einen langen Ball in die Spitze. Norbert: „Schiri, wir wollen wechseln!“

 

  • Spieler X spielt die schon die ganze Zeit mit den Stutzen, die nur knapp über dem Knöchel gezogen sind. Norbert: „X zieh die verdammten Stutzen endlich hoch!“ Es tat sich nichts, Norbert wieder: „Schiri, wir wechseln!“

 

  • Norbert zu Spieler X: ,,Am besten, du zielst einfach auf den Torwart, du triffst ja eh immer drei Meter links oder rechts von deinem Ziel…‘‘

 

  • ,,Bei Freistößen musst du immer den großen Zeh hochziehen! Dann senkt sich der Ball wie ein Stein, wie bei Ronaldinho‘‘

 

Roman Gatzenbiler

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