Ein total verrücktes Fußballspiel!

Das Spiel der 1. Mannschaft am Sonntag gegen den BSC Blasheim hat das Zeug dazu, in die Vereinsgeschichte einzugehen.

War bis morgens noch nicht klar, ob wegen der starken Regenfälle überhaupt gespielt werden könnte, brauchten die Zuschauer, die nachmittags im Eintracht-Sportpark waren, ihr Erscheinen nicht zu bereuen.

Aber der Reihe nach: nachdem Schiri Ralf Petri den Rasen für bespielbar erklärt hatte, ging es für das Heimteam perfekt los. Nach zehn Minuten führte man durch Tore von Dennis Möhle und Sven Schmidt mit 2:0. Kurz darauf dezimierte sich der BSC, nachdem Henning Kirchner in der 14. Spielminute mit „gelb-rot“ den Platz verlassen musste.

Wie sollte das bloß weiterlaufen? Etwa zweistellig, wie von einem namentlich bekannten Eintracht-Fan vermutet wurde?

Aber wie es z.B. auch beim Match gegen SuS Holzhausen war, als Tonnenheide mehr als 60 Minuten in Überzahl agieren konnte und dennoch verlor, wurde auch am Sonntag die alte Fußballweisheit bestätigt, dass ein Gegner in Unterzahl immense Kräfte mobilisiert. So auch die Blasheimer, die durch einen von Tobi Pirschel verursachten Foulelfmeter (er sah dafür gelb) zum 2:1 verkürzten und sogar über die Mehrzahl an Chancen verfügten. Die Eintracht war überhaupt nicht mehr im Spiel!

Kurz nach dem Seitenwechsel dann der völlig verdiente Ausgleich für die Gäste. Für die Heimelf kam es aber noch dicker: Blasheim erzielte sogar die Führung zum 2:3 und das Gekicke von Tonnenheide wurde auf dem mittlerweile ganz tiefen Boden nicht besser. Die meisten der trotz des miesen Wetters erschienen recht zahlreichen Tonnenheider Zuschauer (auch aus Blasheim waren etliche Fans angereist) äußerten sich schon: „Das war es heute!“ Als dann Dennis Möhle noch einen 11er vergeigte (Torwart Görl konnte den schwach geschossenen Ball parieren) hörte man: „Es gibt Spiele, die kannst du nicht gewinnen, da kannst du machen, was du willst“.

So war inzwischen die 80. Spielminute angebrochen, als es erneut Strafstoß für die Eintracht gab. Patrick Rossel trat an, Torwart Görl parierte! Er konnte den Ball aber nicht festhalten, so dass Patty im Nachschuss den Ball im Netz versenkte: 3:3! Na, wenigstens ein Punkt kann am Platz behalten werden, war die Meinung der Fans. Bis auf den oben schon (nicht namentlich) genannten Eintracht-Fan: „Jetzt gewinnen wir noch 5:3!“

Und was passierte? Nachdem Tonnenheide Glück hatte und ein erneutes Foul von Tobi Pirschel an einem Blasheimer Stürmer vom – gut leitenden – Schiri Petri nicht mit 11er geahndet wurde, zog Torben Kreienbrock auf einmal ab und seine Bogenlampe senkte sich zur Verwunderung aller hinter dem Gästekeeper zum 4:3 ins Netz. Nach 90 plus 6 Minuten machte, nachdem der BSC voll auf Offensive setzte, Moritz Wiegmann alles klar. Er konnte mit dem Ball bis ins leere Tor laufen und erzielte den 5:3 Endstand.

Ach ja, dazwischen gab es einen zwischenzeitlichen personellen Gleichstand, weil Kapitän Sven Schmidt wegen eines dummen und überflüssigen Schubsers gegen einen Blasheimer glatt „rot“ sah. Aber auch von den Gästen wurde noch ein Spieler mit „gelb-rot“ vorzeitig zum Duschen geschickt.

Das war es! Ein verrücktes Spiel mit neun gelben Karten und drei Feldverweisen war zu Ende. Ein glücklicher Sieg für Wolfgang Wischmeyer`s  Mannschaft. Der übrigens bis zur 80. Minute keinen Pfifferling mehr auf seine Jungs gesetzt hätte und ob der Leistung an diesem Tag zu Recht sauer war. Aber was soll`s, man muss auch mal mit dem Glück im Bunde sein. Drei Punkte sind wieder auf dem Eintracht-Konto dazu gekommen. Das zählt auch.

Das Spiel wurde übrigens per Video aufgenommen und ist unter www.fupa.net/Ostwestfalen (Kreisliga A Lübbecke) anzusehen.